Studie: Filesharing ist Werbung und hilft der Musikindustrie moderat

Alexander Trust, den 20. Mai 2012
North Carolina State University, Logo
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Entgegen vieler Meinungen die besagen, dass Filesharing der Musikindustrie schaden würde, hat nun eine neue Untersuchung ergeben, dass Filesharing sogar dabei hilft Alben besser zu verkaufen. Negative Effekte fand der Wissenschaftler, der die Untersuchung durchgeführt hat, keine.

Alben-Verkäufe

In seinem Paper, das den Namen „Profit Leak? Pre-Release File Sharing and the Music Industry“ trägt, untersucht Robert Hammond, Assistant Professor an der North Carolina State University, den Zusammenhang zwischen den Zahlen illegaler Downloads und den jeweiligen Albenverkäufen. Hammond konzentrierte sich dabei auf Musik-Alben und sammelte ferner im Zeitraum zwischen Mai 2010 und Januar 2011 Download-Statistiken neuer Alben, die via BitTorrent zugänglich waren. Gemeinsam mit den Verkaufszahlen der Alben errechnete er ein Model des Einflusses von illegal heruntergeladener Musik auf die Alben-Verkäufe.

Illegales Herunterladen von Songs fördert Verkaufszahlen

Hammond fand heraus, dass die illegalen Downloads via BitTorrent zu einem Anstieg der Verkaufszahlen der Alben führen, in vielen anderen Untersuchungen war das Gegenteil festgestellt worden. Seine Untersuchungen basierten auf 1.095 Alben von 1.075 Künstlern, die vor ihrem Release geleaked worden waren. Der vielfach von der Musikindustrie geforderte Versuch, die illegalen Downloads von Alben vor ihrem Release zu unterbinden schadet den Alben-Verkäufen mehr als er hilft, so die Ergebnisse des Wissenschaftlers.

Illegale Downloads sind wie Werbung

Illegale Downloads seien eine Form von Werbung, ähnlich wie Medienkampagnen oder das Spielen der Tracks im Radio. Ein Album, das einen Monat vor dem Release bereits auf illegalen Tauschbörsen auftaucht, würde sich laut Hammond später etwas besser verkaufen, obwohl der Einfluss recht moderat bliebe.

Allerdings, so der Wirtschaftswissenschaftler, würden sich die besseren Verkaufszahlen durch illegale Downloads nur bei bekannten Künstlern ausmachen lassen. Nicht so bekannte Künstler würden durch illegale Downloads nicht mehr Alben verkaufen, so Hammond. Auch hier gibt es bereits Untersuchungen, die anderslautende Ergebnisse geliefert hatten. Die Ergebnisse Hammonds sollen nach eigenen Angaben aussagekräftiger sein, da bei der Untersuchung mehr und vor allem detailliertere Daten und Download-Statistiken zur Auswertung zur Verfügung gestanden hätten, berichtet Hammond.


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